ALTES LAND. Die Freie Wählergemeinschaft (FWG) in der Samtgemeinde Lühe hat ihre Wahlbausteine und ihre Kandidatenliste für die Kommunalwahl am 12. September vorgestellt. Die FWG will sich für Transparenz und Bürgerbeteiligung einsetzen.
Von Björn Vasel (Stader Tageblatt)
Bei der Wahl 2016 hatte die FWG 8,3 Prozent geholt: Inge Massow-Oltermann (208 Stimmen) und Hans-Jürgen Kusel (94 Stimmen) waren in den Samtgemeinderat eingezogen, in Grünendeich stellt die Freie Wählergemeinschaft mit Massow-Oltermann seitdem die Bürgermeisterin. Die FWG will, dass Timo Gerke (parteilos) im Herbst neuer Bürgermeister der Samtgemeinde Lühe wird. Kandidaten der Freien Wählergemeinschaft in der Samtgemeinde Lühe.
Die FWG will in allen Räten ein Wort mitreden. In Hollern-Twielenfleth will die FWG im neuen Rat die Schwerpunkte auf die Erhaltung der guten Finanzlage und eine ortsverträgliche Entwicklung – „im Einklang von Obstbau, Bebauung und Tourismus“ legen. Dafür treten an: Rene Jacobsen (bereits im Rat), Dennis Trautmann, Henning Rolf (Ratsmitglied) sowie Ricardo Schmorl, Hans-Jürgen Kusel (sitzt auch im Samtgemeinderat) und Anna zum Felde. In Grünendeich werde sich der neue Rat (Stichwort:
Zur Schönen Fernsicht) massiv um Schuldenabbau bemühen müssen und „Priorität auf eine attraktive Gestaltung des Bereiches um den Lühe-Anleger und die Instandhaltung von Gemeindestraßen und Radwegen legen“. Zur Wahl stellen sich: Bürgermeisterin Inge Massow-Oltermann, Dr. Kai Treutler als Ratsmitglieder. Außerdem wollen Joachim Fronzek, Malte Heinsohn, Marco zum Felde, Thomas Wriede das Team verstärken.
„Nachhaltige Zukunftsgestaltung unter frühzeitiger Bürgerbeteiligung“.
Für den Samtgemeinderat Lühe kandidieren alle Kandidaten aus Grünendeich und aus Hollern-Twielenfleth – abgesehen von Anna zum Felde. Auf Samtgemeindeebene verspricht die Freie Wählergemeinschaft eine „nachhaltige Zukunftsgestaltung unter frühzeitiger Bürgerbeteiligung“. Wichtig seien der FWG „sanfter Tourismus zugunsten aller“ sowie Lärmschutzmaßnahmen an den Landes- und Kreisstraßen inklusive Umlenkung des Schwerlastverkehrs (Transitverkehr) auf Bundesstraße und Autobahn.
Ziel sei eine ausgewogene Entwicklung – in allen Mitgliedsgemeinden. Die Bücherei, so Inge Massow-Oltermann, am Schulzentrum in Steinkirchen soll gebaut werden, eine Million Euro sind 2022 dafür bereits im Haushalt vorgesehen. Außerdem will sich die FWG für Einzelhandel in den Ortschaften starkmachen, von Dorfläden bis zum Supermarkt in Sietwende. Weitere Themen: Klimaschutz, altengerechtes Wohnen, gute Angebote für Kinder und Jugendliche, gute Ausstattung der Schulen und der Kitas sowie eine Regulierung der Folgeschäden der Elbvertiefungen.
Die Arbeit der Verwaltung und des Rates müsse transparent sein. Große Sprünge könne die Samtgemeinde nicht machen, der Fokus werde auf den Pflichtaufgaben liegen. 20 Millionen Euro wird der von Bund/Land verordnete Ausbau der Grund- zu Ganztagsschulen kosten. Die Kommune sitze bereits auf einem (investiven) Schuldenberg von elf Millionen Euro. Die FWG werde sich auch für Deichsicherheit und die Feuerwehr einsetzen. Für den Kreistag in Stade kandidieren im Herbst 2021: Dr. Kai Treutler, Joachim Fronzek und Hans-Jürgen Kusel sowie Inge Massow-Oltermann